Es gibt diese Schauspieler, mit deren Gesichtern man sofort eine Filmreihe oder ein Genre verbindet. So ist Bruce Willis zum Beispiel der personifizierte Buddy-Actionheld mit knackigen One-Linern im dreckigen Unterhemd und Johnny Depp sind die Burton-esken Figuren mit dunklen Augenringen auf den Leib geschneidert. Oft fällt es dem Zuschauer dann soagr schwer, die Schauspieler in anderen Rollen zu akzeptieren. Wenn man sich den Werdegang von Will Smith jedoch anschaut, so setzte er von Beginn an seiner Karriere auf filmische Vielfalt und legte schnell das Image des lässigen „Fresh Prince” ab. Er wechselte vom TV-Bildschirm auf die großen Kinoleinwände, meist als Schauspieler, immer wieder aber auch als Musiker oder auch Synchronsprecher. So steuerte er unter anderem zu „Wild West” und „Men in Black” die Titelsongs bei und sprach eine der Hauptrollen im Animationsfilm „Große Haie - Kleine Fische” (und ja, man meint sogar Ähnlichkeiten zwischen Oscar dem Fisch und Smith erkennen zu können).
Am 22. Dezember erscheint der aktuellste Film mit Smith in der Hauptrolle und auch diesmal geht er einen neuen Weg: In „Bright” spielt er das erste mal in einem exklusiv für Netflix produzierten Fantasy-Film die Hauptrolle.
In Bright leben Menschen, Orks und Elfen seit jeher zusammen in einer Gesellschaft. Dabei genießen die Elfen das höchste Ansehen, gefolgt von der zweiten Gesellschaftsschicht, den Menschen. Die Orks hingegen werden für ihr grobes Äußeres eher geächtet. LAPD Officer Daryl Ward (Will Smith) entdeckt auf einer Routinefahrt zusammen mit seinem Ork-Kollegen Nick Jakoby (Joel Edgerton) einen magischen Stab, welcher alle Wünsche wahr werden lässt. Schnell wird ihnen klar: Der Fund dieses zerstört geglaubten Artefaktes kann die Zukunft ihrer Welt komplett verändern.
Als Einstimmung auf „Bright” haben wir uns noch einmal durch das Highlight-Repertoire von Will Smith auf Netflix gestöbert und die spannendsten Vertreter der unterschiedlichen Genres angeschaut.
Bad Boys - Hart Jungs[]
So ziemlich jeder kann den Titelsong von „Bad Boys - Harte Jungs” mitsummen (na, schon einen Ohrwurm?) und auch Will Smiths Gesicht dürfte die meisten sofort mit dem kultigen Budy-Action-Film verbinden. Nach „The Fresh Prince” war „Bad Boys - Harte Jungs” (1995) ein bedeutender Schritt nach oben auf der Karriereleiter. Zusammen mit Martin Lawrence, spielte sich Smith an die Spitze der Kinocharts. Weil der Film eh schon eine Low-Budget-Produktion war, wurde Smith für eine wirklich bescheidene Gage angeheuert. Das Einspielergebnis des Actionstreifens übertraf alle Erwartungen, was sicher auch an der (damals) neuen Formel des Filmes lag: Mike Lowrey und Marcus Burnett arbeiten als Drogenfahnder bei der Polizei von Miami. Sie sind Partner und Freunde, was überrascht, da sie ansonsten komplett unterschiedlich sind. Während Marcus mit der Familie ein ruhiges Leben führt, führt der vermögende Mike das Leben eines vorlauten Draufgängers. Bis vor einigen Jahren war der Film noch mit einer FSK18 versehen, mittlerweile ist er aber auf FSK16 eingestuft worden.
Men in Black[]
Nach „Bad Boys - Harte Jungs” war schnell klar, dass die Rolle des vorlauten Partners Smith gut steht. Bei „Men in Black” (1997) konnte er seine humoristische Ader an der Seite von Urgestein Tommy Lee Jones noch einmal richtig ausleben. Als Agent K. (Jones) und Agent J. (Smith) jagen sie jene auffälligen Aliens, die, und das weiß niemand in der normalen Bevölkerung, still und heimlich schon immer unter uns leben. Bevor Agent J. in die Geheimnisse der Men in Black eingeweiht wurde, lebte er ziemlich lässig in den Tag hinein. Doch schnell bilden er und sein erfahrener, älterer Partner eine gute, wenn auch kuriose Einheit, die dafür sorgt, dass Aliens im Alltag nicht auffallen und dass ganz nebenbei die Erde gerettet wird. Der Erfolg von „Men in Black” war beeindruckend. Der von Smith gesungene gleichnamige Titelsoundtrack hielt sich lange in den Charts, die Outfits der Männer und die „Blitzdings” sind Kult und die Merchandise-Branche überschlug sich mit Klamotten, Spielzeug und Videospielen zum Titel. Natürlich folgten diverse Auszeichnungen und zwei weitere Filme. Hätte sich Smith nicht schon nach „Bad Boys” einen Namen gemacht, wäre seine weltweite Bekanntheit spätestens jetzt gesichert gewesen.
I am Legend[]
In „I Am Legend” ist Smith schauspielerisch mehr oder weniger auf sich alleine gestellt. In der Verfilmung des Romans „Ich bin Legende” von Richard Matheson, sieht man Smith über weite Strecken nur an der Seite seines Hundes und konfrontiert mit CGI-Monstern spielen. Für diese Leistung als Schauspieler im alleinigen Fokus wurde Smith mehrfach für diverse Auszeichnungen nominiert. Der Film bot Smith die Chance, eine neue und ernstere Facette zu zeigen: 2012 scheint der Virologe Robert Neville (Smith) der einzige Überlebende in New York City zu sein. Ein zuvor mutierter Virus tötete 5,4 Milliarden Menschen, von den Überlebenden erwiesen sich nur 12 Millionen als immun. Die nicht resistenten Menschen entwickelten sich schnell in Zombie-artige Wesen, welche nachts auf Jagd gehen. Neville setzt seine Forschungen fort und stößt eines Tages auf eine überlebende Frau und ihren Sohn. An dieser Stelle sollen Spoiler über den Ausgang des Endzeitdramas vermieden werden, aber besonders spannend ist, dass der Film über ein alternatives Ende verfügt (welches den einen oder anderen sensiblen Zuschauer wirklich sehr viel befriedigter zurücklassen dürfte).
Hitch - Der Date Doktor[]
Ok, wir haben bisher knallharte Buddy-Action, eine Sci-Fi-Komödie und ein apokalyptisches Drama - Da macht sich eine waschechte Romantik-Komödie doch hervorragend in der Genre-Aufzählung. In „Hitch - Der Date Doktor” schlüpft Smith 2005 in die Rolle des immerzu souveränen und charmanten Flirt-Trainers Alex „Hitch” Hitchens. Der Date-Doktor ist eine Koryphäe auf dem Gebiet des lässigen Anbandelns mit Frauen, allerdings nur so lange, bis er sich selber Hals über Kopf verliebt und sich dabei so ungelenk benimmt, wie ein pubertärer Schuljunge. Wie es das Gesetz der Rom-Com verlangt, stolpern die Protagonisten von einem Missverständnis in die nächste komische aber sehr peinliche Situation, bis - nein, wer am Ende zueinander findet, sei hier nicht verraten. Klar ist nur, dass Smith zusammen mit „King of Queens”-Star Kevin sehr charmant spielt. Der feine Grat zwischen Slapstick, passendem Timing für Witz und Flirt und der charmanten Geschichten, dürfte auch einige Nicht-Romantiker rumkriegen.
Sieben Leben[]
Das Drama „Sieben Leben” zeigt abschließend eindrücklich, dass Smith auch ernste Themen mit Herzblut umsetzt. Der Originaltitel des Filmes „Seven Pounds” spielt auf das Werk „Der Kaufmann von Venedig” von William Shakespeare an, in dem der Protagonist ein Pfund seines Körperfleisches als Schuldentilgung anbietet. Will Smith spielt in dem packenden Sozialdrama eine ähnliche Figur. Dabei lässt die ungeordnete Erzählform des Filmdes den Zuschauer bis zum Schluss über das Motiv des Protagonisten im Unklaren. Tim Thomas (Smith) ist aufgrund eines schwerwiegenden Ereignisses dazu getrieben, Menschen zu helfen. Dabei greift er nicht nur als unerwarteter Unterstützer in ihren Alltag ein, nein, er spendet ihnen nach und nach seine Organe, um ihr Leben zu retten. Damit ihr den Film wirklich genießen könnt, wird hier auf jedes weitere Story-Detail verzichtet.
Wer sich für „Bright” also schon mal in die richtige Stimmung bringen möchte, kann online im Netflix-Stream ein entspanntens Best-of-Will-Smith-Wochenende einlegen.