Lange haben sich Freunde der Fantasy-, Pop- und vor allem Comic-Kultur auf die erste deutsche Comic Convention gefreut und dann vergingen die beiden Veranstaltungstage vom 5. - 6. Dezember wie im Fluge. Bislang gab es das beliebte Format nur im Ausland und vor allem die „Urväter” in den USA sind heißbegehrte Pilgerstätten unter Fans. Deswegen war die Vorfreude groß, als es hieß, dass die German Comic Con das erste mal 2015 in Dortmund stattfinden wird. Hypsoline und ich konnten es uns natürlich nicht nehmen lassen, uns mitten ins Getümmel zu werfen.
Auf diese grandiose Idee kamen neben uns noch weitere 30.000 Besucher. Damit war die Westfalenhalle restlos ausverkauft und zu den geplanten zwei Veranstaltungshallen musste spontan noch eine hinzugebucht werden. Trotz der Menschenmenge hatte man allerdings zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass es an Raum fehlte. Dennoch waren die Wartezeiten teilweise recht lang, vor allem wenn es darum ging, ein Foto oder ein Autogramm von einem der anwesenden Star-Gäste zu erhaschen. Und damit kommen wir eigentlich schon zu einer der großen Besonderheiten der Comic Con: Nach dem Motto Hollywood meets Ruhrpott zog sich das Line-Up der prominenten Gäste durch viele aktuelle Serien und Filme und auch einige Klassiker. Es gab so die Möglichkeit, entweder Panels (offene Interviewrunden mit Fragen aus dem Publikum) zu besuchen, vorab ein Fotoshooting mit den Gästen zu buchen und somit ein Foto mit ihnen zu ergattern oder sie an ihren Tischen spontan zu besuchen und mit ihnen zu reden und ein Autogramm zu erwerben. Fan-Nähe wurde hier wirklich groß geschrieben.
Geladen waren unter anderem namenhafte Darsteller wie Nathalie Emmanuel und Rory McCann aus Game of Thrones, einer der Doctor Who Doktoren Sylvester McCoy, Manu Bennett aus Arrow und viele weitere Gesichter aus Harry Potter oder auch The Walking Dead. Neben TV- und Film-Gesichtern lag der Fokus natürlich vor allem auf der Comic-Kultur. Das heißt: Nicht nur auf Händlerständen zwischen alten Schätzen aus den 70ern, 80ern und 90ern stöbern und vor Freude über Action-Figur-Schätze und limitierte Hefte quieken, sondern auch namenhaften Zeichnern der Branche live über die Schulter schauen oder neue Talente am Comic-Firmament entdecken. Auf der Bühne Comics & More wurden live gezeichnet und Künstler wie Ariel Olivetti (The Punisher, X-Men, diverse andere Marvel und DC-Titel) oder auch Jan Fiedler (zuständig für die Special Effects bei Sucker Punch, Ninja Assassins) plauderten aus dem Tuschekästchen
Die Panels waren jederzeit gut besucht und auch auf der Comic Con war das Game of Thrones-Panel für viele Besucher ein Highlight. Rory McCann spielte auf der Mundharmonika, erntete massig Applaus und es wurde spannendes über die Arbeit am Serienset erzählt.
Beim Panel zu The Walking Dead kam die junge Schauspielerin Addy Miller zu Wort, welches wohl jeder Fan der Serie als das kleine Zombie-Mädchen aus der erste Episode kennt.
James Marsters, seines Zeichens vor allen Dingen als Spike in der Serie Buffy bekannt, erzählte von lustigen Konzerterlebnissen und gab die eine oder andere Anekdote vom Serien- und Film-Set preis.
Thomas Jane, welcher den Punisher im gleichnamigen Film verkörperte, wirkte auf der Bühne etwas konfus aber hatte so einige Comic-Empfehlungen parat und pries im gleichen Atemzug seine eigenen Werke an. Chad Rook (bekannt aus Serien wie The Flash, Bates Motel oder auch Sanctuary) plauderte von seinen deutschen Wurzeln und erzählte augenzwinkernd, dass gerade die coolen Vampire am Set oft reichlich albern sein können.
Am Sonntagabend dürften viele Fan-Herzen glücklich seufzend nach Hause gegangen sein. Sicherlich hat man an einigen Ecken gespürt, dass die German Comic Con noch in den Kinderschuhen steckt. Doch, die Orga war mit viel Herzblut und Eifer dabei und ganz sicher steht schon eine Liste mit Punkten, die nächstes Jahr noch reibungsloser laufen sollen. Wir freuen uns sehr und sind gespannt, was die German Comic Con 2016, dann gleich mit drei Tagen Programm, zu bieten hat!